Da ich mein Zelt nicht aufstellen möchte, bereite ich mein Bett auf dem Tisch zu - gerade als es fertig ist, fängt es an zu tröpfeln. Door, denn der Schlafsack ist ja nicht wasserfest. Also baue ich doch noch schnell das Zelt auf - keine Ahnung, warum ich nicht in die niedere Hütte umgezogen bin. Bauchgefühl...
7 Uhr ist mir noch zu früh, erst um 8 möchte ich aufstehen. Das Zelt ist vom Tau feucht, muss also abgetrocknet werden. Ein älterer Mann kommt auf mich zu, oder besser gesagt, ein junger wilder Rottweiler möchte mich unbedingt begrüßen und der arme Mann kann ihn nicht bändigen. Er erzählt mir, dass er kurz um die Halbinsel spaziert und dann wieder zurückkommt. Ich packe gerade meine Sachen im Zelt zusammen, als der Rottweiler draußen heftig Laut gibt. Er will wirklich nur guten Morgen sagen. Ich wechsle mit dem Mann ein paar Worte - kein Anflug von Zeltverbot. Als ich um 10 Uhr endlich losfahre, steht er 100 m weiter in seinem Garten und wir winken uns zum Abschied zu.
Heute hat die Lisl einen Freutag: bei wenig Verkehr und gutem Asphalt kann sie in unendlichen engen und weiteren Kurven schwelgen! Ein Hase, ein Kaninchen und ein Eichhörnchen flüchten vor uns vom warmen Asphalt. Auch ein Graureiher stolziert in der hohen Wiese ein paar Schritte von der Straße weg. Ein weiterer toter Dachs säumt unseren Weg. Es herrschen sehr angenehme 20 Grad und vom blauen Himmel mit ein paar Wolken strahlt die Sonne.
Als wir in die Nähe von Oslo kommen, nimmt die Häuserdichte natürlich zu und auch die Straßen werden größer und befahrener. Aber unser Zuckerl haben wir ja schon bekommen.
Als wir in die Nähe von Oslo kommen, nimmt die Häuserdichte natürlich zu und auch die Straßen werden größer und befahrener. Aber unser Zuckerl haben wir ja schon bekommen.
Mein heutiges Ziel ist ein Besuch bei Svein, einem Bekannten aus meiner Berufszeit. Gegen 15 Uhr bin ich da. Wir schauen Motorräder, Mähdrescher, Traktoren und das Haus an. Was zu trinken und was zu schlecken gibt es auch. Meine vorsichtige Andeutung, ich könnte ja in seinem Garten zelten, wird wohl nicht verstanden, so brechen wir kurz vor 6 Uhr abends wieder auf. Eine genaue Route habe ich (noch) nicht, nur eine grobe Richtung. Svein gibt mir ein paar Tipps für Schlafplätze, aber die funktionieren leider nicht. Ein "offizieller" Campingplatz am Hafen der nächsten Ortschaft ist wohl Corona zum Opfer gefallen. Es wird vermutlich geduldet, sein Zelt dort aufzustellen, aber mitten in der Stadt ohne Toilettenhäuschen gefällt mir das nicht. Außerdem soll heute Abend da ein großes Rockkonzert sein, Nächste Gelegenheit ist ein Badestrand - ja, ist wirklich wunderschön angelegt. Aber - Zeltverbot! War ja klar. So zockeln wir weiter langsam am Randsfjord (was aber ein See ist) entlang und letztendlich schlage ich das Lager an einem Rastplatz neben der mittelmäßig befahrenen Straße auf.
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