Samstag, 21. Mai 2022

Nizza - südliches Ziel erreicht

Gestern Abend gab es noch Theater mit der Familie, was mich vor einem guten Schlaf bewahrt hat. So wird es heute fast 10 Uhr, bis wir loskommen. Die Sonne steigt gerade über die Gipfel und trocknet noch schnell das Zelt - das "gewaschene" T-shirt bleibt feucht. Es muss am Körper trocknen. Mein Zeltplätzchen auf halber Höhe des Col d' Izoard war jedoch wieder mal atemberaubend - eine große Wiese mit Bach, eine gefasste Quelle, Tischchen und Strauchwerk zum verstecken. Am Feldweg nebenan kamen gelegentlich Bauern oder auch die Polizei vorbei, aber die wollten nichts von mir.

Der nächste Pass (Col de Vars) wartet mit deutlich lieblicheren, weicheren Kurven auf als der Izoard, dessen Kehren sich fast wie Treppenstufen den Berg hinauf  winden. Zuverlässig und ohne Schnaufen oder Husten krabbelt die Lisl Serpentine um Serpentine nach oben und verscheucht dabei ein einsames Murmeltier von der Straße. Am Col de la Bonette nimmt der Verkehr deutlich zu, insbesondere die Zweiräder. Aber selbst Einräder zappeln hier den Berg hinauf - alle Achtung!
Hier wird jetzt allerdings der Sprit knapp und ich führe Lisls ersten Zucker darauf zurück. Oben angekommen stelle ich allerdings fest, dass der linke Kerzenstecker ziemlich locker sitzt - ein Verbindungsstück an der Zündkerze hat sich gelöst, was ich jedoch mit meinem schweren Multitool schnell wieder in den Griff bekomme. Bei der Gelegenheit bastle ich auch den Stecker wieder an Balduin fest - vielleicht brauche ich ihn ja doch nochmal?
Der Wind frischt auf, eigentlich ist es sehr zugig geworden hier oben. Das verstärkt sich noch heftig auf dem Weg nach unten - durch das enge Tal wird die Luft wie in einer Düse nach oben gezogen und schüttelt uns ordentlich durch.

Über Nacht wurde das Handy leider kaum aufgeladen. Am Morgen kann ich etwas besser aufpassen und so bekomme ich es immerhin auf 66% hochgepuscht. Unterwegs entlädt es sich jedoch schneller als man schauen kann. Ruck zuck ist der Akkustand auf 40 % gesunken und es geht munter weiter. Ich schalte das GPS-Tracking aus - erfolglos. Ich schalte die Navigation aus und fahre nach dem "Kassenzettelplan" von gestern - erfolglos. Ich schalte das Handy komplett aus - es schaltet sich selbst wieder ein und entlädt weiter! Ich stecke es aus, schalte es aus und verstecke es im Tankrucksack. Erst kurz vor Nizza schalte ich es wieder ein, um durch den städtischen Moloch zu finden. Mitten im tiefsten, engsten Verkehr gibt es jedoch endgültig auf. Ob Balduin wenigstens das letzte Stück noch navigieren kann? Oh ja, er rettet mich! Er navigiert durch steile Einbahnsträßchen, wo selbst Autos mit der Breite Schwierigkeiten haben. Natürlich kann man vor der Haustür bei meinen Freunden nicht parken, also nutze ich den letzten freien Parkplatz beim Hotel um die Ecke. Klingeln geht auch nicht - keine da! Nochmal das Handy einschalten und ganz schnell Truls anrufen - er kommt um die Ecke und lotst mich in einen Hof, wo ich die Lisl mit allem Gepäck stehen lassen kann.

Am Abend geht's noch in den Hafen zu einem Aperitif auf dem neuen Boot und dann ins Restaurant für ein feines Abendessen. Feierabend!


Freitag, 20. Mai 2022

Elektronik-Schrott

Ach hab ich so gut geschlafen! Woran das wohl liegen mag? Am harten Boden, an der guten Luft, am Geplätscher der Wellen oder an der Freiheit?

Die Lisl scheint um 9 Uhr noch etwas müde zu sein, sie überlegt sich einige Zeit, ob sie anspringen möchte. Dann hustet sie erstmal nur auf einem Zylinder, wacht aber doch schnell auf. Bei perfekten 24 Grad, leichter Bewölkung und schwachem Wind machen wir uns auf die Socken.

Die App hat gestern so gut funktioniert, dass ich mich schon auf die heutige Route freue. Wirklich - wir finden weiterhin die schönsten und kurvigsten Sträßchen. Manchmal glaube ich zwar, wir sollen in eine Hofeinfahrt abbiegen, aber dann geht es doch auf Miniatur-Sträßchen weiter. Nur sehr selten versperrt ein Einbahnstraßenschild die Fahrt und wir müssen umdisponieren. "Kurviger" sucht ziemlich rasch Alternativen aus, die ebenfalls super sind. Dummerweise scheint die Navigation einfach zu viel Strom zu verbrauchen, Immer wieder klingelt das Handy und meldet "Akku niedrig". Mein Ladekabel bzw. die Ladbuchse am Handy  hat aber auch einen Wackelkontakt, so dass einfach zu wenig Kapazität geladen wird.

So herrlich reisen wir durch Wald und Wiesen. Knoblauchduft mischt sich in die warme trockene Luft, die voller flusiger Samen ist. Gelegentlich gibt es auch wieder eine Nase voller Pferdeduft. 
Serpentinenorgien haben wir am Col du Frenet und am überraschend anvisierten Col du Galibier! Der Pass selbst ist noch gesperrt, aber die Abkürzung durch den Tunnel ist geöffnet. Wir können also die ganze Auf- und Abfahrt genießen und verpassen nur wenige Meter. Es herrscht sehr wenig Verkehr, nur vereinzelte Motorräder oder Fahrräder sind unterwegs.

Irgendwann ist endgültig Schluss (bei der Abfahrt vom Galibier) - das Handy schaltet sich einfach aus. Solange es nur eine einzige Straße gibt, kann ich ja weiter fahren. Aber dann bin ich komplett aufgeschmissen. Ich kenne grob die Himmelsrichtung, wo Nizza liegt, aber das ist auch schon alles. In dem Skiort, in dem ich gestrandet bin, gibt es kein Internet, so dass ich mit dem Laptop nachschauen könnte. Am Tourismusbüro ist gähnende Leere und kein Cafe, in dem man bei einem Getränk das Internet konsultieren könnte. Diese Möglichkeit gibt es erst in Briacon, bei McDonalds. Pro forma trinke ich ne Cola und esse ein paar Pommes, schnell schaue ich mir nun die Landkarte am Laptop an und schreibe mir die wichtigsten Orte auf der Rückseite eines Kassenzettels auf. Kugelschreiber habe ich tatsächlich noch dabei!





Donnerstag, 19. Mai 2022

Kurviger


Es ist interessant, wo ich wieder mal "gestrandet" bin heute. Aber fangen wir morgens an...

Wow!!! Steffi und ich hatten gestern noch einen fröhlichen und lustigen Abend, sie hat mich bemuttert und bewirtet vom Feinsten, ich bekam dann das Bett und eine frische Dusche! Einen phantastischen Ausblick auf die Schwarzwälder Berge sie ihr Eigen nennen und die Lage ist mitten in unübertrefflichen Motorradstrecken! Vermutlich kennen nicht mal die Ureinwohner all die tollen Ecken hier! Steffi ist sehr früh aufgestanden, ich durfte ausschlafen. Dennoch bin ich schon um 8:30 Uhr mit der Lisl "on the road". 

Heute probiere ich eine Navigations-App auf dem Handy aus, Balduin wurde ja entsorgt. Die App habe ich gestern noch mit meiner geplanten Strecke versorgt und heute funktioniert sie richtig gut. Ich bin sehr zufreiden, um nicht zu sagen "begeistert". Keine Autobahnen (natürlich), auch keine Hauptstraßen, dafür kurvenreiche Sträßchen und Straßen pur! Dichter Verkehr oder gar Stau ist heute fast ein Fremdwort. 
Die Straßenbeläge wechseln von gut geflickt bis sehr löchrig, aber uns kommt das ja sehr entgegen. Ab der Haustür tänzeln wir links - rechts - links - rechts... Erst nach ca. 1,5 Stunden müssen wir die Schwarzwälder Berge verlassen um ein Stück in der Rheinebene voran zu kommen. Wo die Straßen mit dem Lineal gezogen werden, dann die beste App keine Kurven finden! Immerhin findet sie wenig befahrene, schattige Alleen. Weil das Handy nun "fest" am Lenker verankert ist, fotografiere ich sehr selten - der Aufwand ist mir zu groß.

Mein Herz juchzt über die typischen Schwarzwaldhäuser, die sich zwischen die Hügel in enge Mulden ducken und Ziegen, die sich am steilen Hang die Sonne auf den Pelz brennen lassen. So ein intensiver Duft von Gras und frischem Heu, gemischt mit Waldboden und Fichtennadeln. Freie Fahrt auf gewundenen Sträßchen zwischen glücklichen Kühen und Pferden, die auf saftiggrünen und gelb blühenden Wiesen weiden. Gelegentlich dringt sogar das Läuten der Kuhglocken  durch Helm und Wind bis an mein Ohr. Das ist das, was das Motorradfahren ausmacht!
Um die Mittagszeit bläst uns ein heißer Wind entgegen, das Tal hinauf, böig und stürmisch. Wir kommen wieder in bergigere Gegenden und nach einiger Zeit scheint sich etwas zusammen zu brauen. Undurchsichtig trüb sieht die Landschaft aus, die ich jetzt von oben betrachten kann. Da fahen wir hinunter. Oder besser - wir schleichen hinunter, denn am Beginn einer unendlich langen Schlange zockelt ein Traktor mit großem Heuanhänger durch die engen Serpentingen. Das ist schade für den Fahrspaß! Aber die Belohnung bekommen wir im Tal - die dunklen Wolken, die uns bedroht haben, sind wohl schon abgeregnet. Die Straße ist naß aber wir bleiben trocken! Die Temperaturen schwanken heute zwischen 23 und 33 Grad.

Am späten Nachmittag, in der Nähe von Lausanne, mag ich nicht mehr. Müdigkeit und Hunger breiten sich aus. Leider habe ich auf den kleinen Sträßchen keinerlei Einkaufsmöglichkeit gefunden, so dass ich mit meinem Vorrat vorlieb nehmen muss. Allerdings bin ich viel zu faul zum kochen - so besteht das Essen aus einer halben Tasse kaltem Müsli und ein paar Erdnüssen. Der ausgeschilderte Campingplatz war unauffindbar, ansonsten hatte ich noch kein schönes Plätzchen entdeckt. Dort, wo der Platz sein sollte, verläuft ein mickriges Sträßchen am Seeufer. Ein paar Boote liegen am Strand oder im Wasser, 2 Bänke laden zum verweilen ein. Wenige Fußgänger oder Radfahrer passieren gelegentlich. Ein älterer Mann kümmert sich nebenan um sein Boot. Er meint, etwas weiter gäbe es einen Brunnen mit gutem Trinkwasser und auf der gegenüberliegenden Seite des Sees sei ein "richtiger" Campingplatz. Aber will ich das? Hier ist es doch so schön! Dem Mann ist es egal, wenn ich hier übernachte - also werde ich das vielleicht tun.

Da sitze ich also nun am Ufer des Lac de Joux und versuche im Gegenlicht etwas im Computer zustande zu bekommen.

Mittwoch, 18. Mai 2022

Vom Saarland zum Schwarzwald


Der Aufbruch im Saarland zieht sich hin - nach dem Frühstück kommt erst die "Büro-Arbeit", das heißt Blog schreiben, E-Mails abarbeiten, den Lern-Flow am Leben halten. Dann grinse ich noch frech in Milads Kamera und sprenge damit einen Video-Termin meiner ehemaligen Kollegen. Ein Führung durch Haus und Garten (eigentlich ein riesiger Naturpark) runden den Besuch ab. Irgendwann gegen 10 Uhr laufen dann die Motoren.

Der erste Teil der heutigen Reise setzt die kurvigen Sträßchen durch Saarlands Wälder fort. Doch dann kommen wir nach Frankreich: es wird sengend heiß (30 Grad), die Landschaft ist flach, die Straßen kerzengerade. So gar nicht die Umstände, die uns Freude machen. Gerade als ich die französischen Straßenbauer in Gedanken verteufele, tauchen wir in den Elsässer Wald ein. Es wird kühler und kurviger. Die Lisl juchzt, tänzelt und wedelt den Col du Donon hinauf. Tief lässt sie sich in die Kurven fallen. Auch meine Lebensgeister kommen zurück, denn einerseits ist im Wald die Luft viel frischer und andererseits muss ich ja aufpassen, dass die Lisl sich nicht vor lauter Übermut flach legt. Der Frust bleibt hinter den Kurven zurück und ist bald vergessen.
Leider dauert das Vergnügen nur gut 1,5 Stunden, dann hat uns die pralle Sonne wieder. Hinüber zum Schwarzwald führt die Route. Kurz vor der deutschen Grenze führt die Straße ein Stück am breiten Kanal entlang, wo große Frachter und Ausflugsschiffe unterwegs sind. Das Wasser bringt etwas angenehme Abkühlung.

Kaum wieder in Deutschland, halten uns die großen Bundesstraßen in Ihren Fängen fest. Nicht nur langweiliger Straßenverlauf sondern auch dichte Besiedlung und Stoßstange-an-Stoßstange-Verkehr bis hinunter zu stop and go nerven uns schrecklich. Deutschland ist und bleibt Streß. Nicht stressig ist allerdings der Abend bei Steffi, wo ich mich für heute einquartiert habe. Der Abend ist gemütlich und ich kann in einem phantastischen Ausblick über die Schwarzwaldberge schwelgen.

Dienstag, 17. Mai 2022

Ciao Balduin

Gemütliches Frühstück mit Dieter und ein kleiner Schnack mit Christel beenden den Besuch in Wiesbaden.
Aus der Großstadt heraus? Es ist schlimm! Das Rheintal mag ja landschaftlich herrlich sein, fahrtechnisch ist es jedoch ein Moloch! Und Balduin streikt komplett! Großstädte sind wie Reusen (darin fängt man Fische): hinein kommt man leicht, raus praktisch gar nicht mehr. Ich weiß nicht, wie oft ich auf Autobahnen oder mehrspurige Straßen gelockt werde, wie oft ich umdrehen muss, weil die Straße plötzlich in eine ganz andere Richtung führt und wie viele Navigations-Apps ich befragen muss, um eine sinnvolle Meinung zu bekommen. Irrungen und Wirrungen. Das einzige Highlight in der Gegend, ist die Fähr-Überfahrt bei Ingelheim.
Das deutsche Straßennetz hat Licht- und Schattenseiten. Der Vorteil ist, dass man immer irgendwo wieder ankommt und weiterfahren kann. Der Nachteil ist, es scheint eine Art von Parallelwelt zu geben zwischen großen, gut ausgebauten, geraden Fernstrecken und den kleinen, kurvenreichen, landschaftlich schönen Nebenstrecken. 

Am frühen Nachmittag finde ich ein kleines Bushäuschen auf einer Anhöhe. Es hat 30 Grad, die Sonne knallt und das Häuschen bietet wenigstens ein bisschen Schatten. Außerdem einen herrlichen Ausblick auf eine Burg in der Ferne. Die halbe schwäbische Seele von gestern und ein Stück Wildschwein-Salami sind mein Vesper. Die Salami hat mir leider einen dicken Fettfleck auf die Hose gezaubert - Gebrauchsspuren.

Balduin schaltet sich nun selbständig ab, braucht zum einschalten stundenlang, sucht sich selbst seine Ziele, ändert die Routeneinstellungen oder friert einfach ein. Es reicht - ciao Balduin!
Endlich passen die Ergebnisse von Tante Googles Navigation auch zu meinen Vorstellungen. Vielleicht liegt das daran, dass hier im Pfälzer Wald auch die großen Bundesstraßen nicht so wirklich groß sind? In wunderbaren Kurven schlängeln wir uns das Glantal entlang - und natürlich muss ich einen kurzen Stopp auf ein Glas Wasser bei der Verwandtschaft einlegen. Die Fahrt bis zu meinem heutigen Tagesziel "Milad" im Saarland ist ein Traum! Dichter Wald, enge und weite  Kurven und am Ende ein Haus, das man nicht finden kann! Mitten im eigenen Wald, weit hinter der Ortschaft und gut geschützt durch mehrere vorgeschaltete Tore oder Sperrschilder verstecken sich die Freunde in ihrer Oase. Ein schönes Fleckchen haben sie hier gefunden.

 

Montag, 16. Mai 2022

Einrütteln

 09:30 ist Abfahrt! Voll bepackt. Uu Beginn einer Reise fühlt sich vieles noch ungewohnt an. An Lisls aktuelles Kippverhalten und an ihre Federungseigenschaften bei dieser Packsituation muss ich mich erst gewöhnen. Aber ansonsten ist auch nach langer Abstinenz alles so vertraut:
- die bequeme Sitzposition mitten im Geschehen, d.h. umrahmt von Tankrucksack und Gepäckrollen im Motorrad.
- die Druckstellen an den Sitzknochen nach ein paar Stunden Fahrt
- das sonore Blubbern des Auspuffs
- das schnatternde Geräusch aus dem Cockpit bei einer bestimmten Drehzahl, dessen Ursache ich bis heute nicht gefunden habe
- die zähe Reaktion des Gasgriffs
- die ständigen Meinungsverschiedenheiten mit Balduin, meinem Navi (Marke Garmin)

Schon sehr bald knirscht der erste Schotter eines Feldweges und Lisls Hufen. Ich habe Balduin darauf trainiert, möglichst kleine Wege zu finden und freue mich über jeden Feldweg ohne Sperrschild. Nun aber - mit vollem Gepäck, einem entfernten Ziel und im reiferen Alter - brauche ich diese Herausforderungen nicht mehr unbedingt. Also muss ich Balduin beibringen, auf solche Eskapaden zu verzichten. Bitte keine Autobahnen, keine Hauptstraßen und keine Feldwege! Übrig bleiben wirklich wunderschöne, kurvenreiche Asphaltstraßen, die mich im Zick-zack durch herrliche Landschaften führen. Saugut!

Irgendwann werde ich stutzig, weil mein nächstes Ziel irgendwie nicht näher rückt, obwohl Zeit und Richtung passen. Bei genauerem Hinsehen stelle ich fest, dass sich Balduin einfach selbständig ein Ziel gewählt hat, das er anvisiert! So ungezogen! Er hat mich frech belogen! Zum Glück sind Dieter und Christel flexibel, was den Ankunftszeitpunkt angeht. Aber mit Balduin muss ich noch ein ernstes Wörtchen reden oder ihn auf den Müll werfen...er hat nämlich auch im weiteren Verlauf einfach keine Lust zum navigieren mehr gehabt. hat sich totgestellt und ähnliche Dinge.

War ich nicht einmal die weltbeste Regenmacherin? Und plötzlich hat das nicht mehr geklappt? Aber jetzt kann ich es wieder! Schon nach kurzer Zeit braut sich was zusammen und ich muss mich und Gepäck wasserdicht verpacken. Das ist ein bisschen Aufwand, darum ziehe ich die Sachen auch nach dem Regen nicht gleich wieder aus. Also muss ich wohl die Sauna aushalten, bis ein stürmisch böiger Wind wieder für Abkühlung sorgt.

3 Besuche habe ich im heutigen Tag untergebracht - geplante und ungeplante. Endlich mal wieder mit alten Bekannten (Entschuldigung: langjährigen...) zusammenkommen. Hab ich Nachhol-Redebedarf aus meiner Norwegenzeit? Oder rüste ich mich schon für die nächste Saison in meiner Einsiedelei? Egal - ich rede viel.... Bei der Übernachtung in Wiesbaden merke ich, dass mein Gepäck noch nicht optimal verteilt ist - das ist aber immer so. Die Packung muss sich erst einrütteln, dauert ein paar Tage.

Erste Verluste? Von Beginn an fehlen mir noch ein Hammer und ein Schäufelchen, die hole ich mir bereits in Greding im Baumarkt. Bei Claudi in Weinsberg stelle ich fest, dass meine Brille beide Nasenstützen verloren hat. Ein Optiker in Weinsberg kann da Abhilfe schaffen. Den nächsten Verlust - ein Ohrring - bemerke ich am Abend bei einem Besuch in Wiesbaden. Der Ring ist vermutlich irgendwo im Halstuch oder Helm hängengeblieben. Ersatz dafür muss ich mir besorgen, aber nur, um das Ohrloch offen zu halten. Mal schauen, was mir da so einfällt. 

Gute Nacht!

Sonntag, 15. Mai 2022

Auf los geht's los

Endlich! Der eigentliche Plan war ja, mit Beginn meiner Passivzeit Europa ausgiebig zu bereisen. Corona hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich habe mich währenddessen in meiner Wahlheimat in Norwegen aufgehalten. Nun wurden die Regeln in Deutschland soweit gelockert, dass ich meine geliebte Lisl reaktivieren konnte. Neuer TÜV, ein bisschen Kundendienst und ein paar kleinere Reparaturen, schon ist sie wieder fit für neue Abenteuer. Auch ich fühle mich nach 2 Jahren sofort wieder zu Hause mit ihr. Ein paar Wochen treiben wir uns in der alten Heimat bei der Familie herum und dann geht's los! Da ich aber in Norwegen schon ein paar Termine für diesen Sommer habe, schrumpft die Europatour wohl auf Frankreich und Benelux zusammen. Macht nix...
Auf dem Weg Richtung Mittelmeer besuchen wir noch einige Freunde, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.