Dienstag, 24. Mai 2022

Lieblingszeltplätze

Nach einer kühlen Nacht ohne Tau am Zelt gibt's gegen 8 Uhr Frühstück und Zusammenpacken. Mittendrin kommt ein Auto angedüst und parkt direkt vor Lisls Nase - oh je, jetzt gibt's bestimmt Ärger. Forsch steigt eine Dame meines Alters aus und kommt erwartungsvoll auf mich zu. Ich möchte ihr gleich den Wind aus den Segeln nehmen, kläre die Sprache und frage sie, ob der Platz ihr gehört. Nein, sieh holt hier nur immer ihren Mann ab, der mit dem Hund spazieren geht. Ha ha - ein nettes kleines Gespräch entspinnt sich. Als der Mann dazustößt gibt es noch ein paar Takte Benzingespräch...und tschüß.

Gegen Muskelkater hilft am Besten, da weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Das denkt sich auch meine Lisl und schwänzelt fröhlich durch liebliche Kurven in betörend duftender Natur zwischen Wiesen, Büschen, Lavendel- und Obst-Plantagen. Die angezeigten 24 Grad kommen mir bei dem sanften Wind fast ein wenig kühl vor. Gegen Mittag kaufe ich in einem kleinen Tante-Emma-Laden Gemüse, Käse und Brot für das Abendessen. Eine nicht mehr ganz frische Zwiebel bekomme ich geschenkt. Bei der Gelegenheit ziehe ich auch gleich einen Pullover an.

Ich bin echt begeistert von den Strecken, die das Navi findet! Wirklich "kurviger". Abseits der Hauptstraßen gibt es so viele kleine und kleinste Wegchen (teilweise einspurig), die an den Hängen entlang durch die Wälder führen. Während im Tal unten die Kurvenhatz abgeht, zockeln wir sehr gemütlich durch die Landschaft. Eine neongrüne Eidechse kreuzt schnell unseren Weg. Ich träume etwas müde vor mich hin, während die Lisl mich zuverlässig transportiert. Das Rhonetal haben wir nur kurz durchquert, um auf der Westseite sogleich wieder in die Nationalparks der Berge einzutauchen. Als es auf 1400 m nur noch 17 Grad hat, packe ich dann doch die Überjacke aus, ist besser so. Die Hose packe ich wieder ein - genau da fallen die ersten Regentropfen. Ich beschließe, dass es nicht weiter regnen wird und bleibe bei meiner Wahl.

Um halb fünf Uhr beenden wir den Fahrtag für heute schon. Neben einer kleinen Nebenstraße gibt es einen großen Holzsammelplatz mit einem kleinen bisschen Grass. Das gefällt mir...besonders weil ich den Duft von frischem Holz so mag. Kurz darauf kommt ein Traktor. Der Fahrer winkt mir nur freundlich zu, räumt ein paar Steine beiseite und verschwindet wieder. Wild zelten ist doch cool, oder?


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